Beabsichtigen Sie, Ihr Vermögen durch die Investition in eine Geldanlage zu vermehren, taucht früher oder später die Frage auf, ob Sie Ihr Geld in einen Fonds anlegen. Investmentfonds sind für Investoren deshalb attraktiv, weil sie vielseitig sind und sich bestens zur Risikostreuung eignen. Sie investieren Ihr Geld entweder in einen Aktienfonds, einen Rentenfonds, einen Immobilienfonds oder einen Mischfonds. Bei der Hoffnung über eine hohe Rendite, sollten Sie sich aber vor Augen führen, dass nicht alle Geldanlagen sicher sind. Vor diesen gilt es, sich zu wappnen.
Lesen Sie im Folgenden alles über den Betrug mit Fonds. Hier erfahren Sie, welche Unsicherheitsfaktoren die Geldanlage in Fonds in sich bergen, welche Betrugsfälle typisch sind und was Sie bei der Auswahl des Anbieters beachten sollten.
Außerdem informiere ich Sie darüber, wie Sie gegen einen unseriösen Geldanleger vorgehen und welche alternativen Anlageformen es gibt.
Geldanlage mit Fonds: Welche Unsicherheitsfaktoren sollten Sie kennen?
Wenn Sie Ihr Geld in einem Fonds investieren, gehen Sie davon aus, dass es sich um eine sichere Geldanlage handelt. Im Prinzip ist dies auch so. Denn Sie investieren Ihr Geld nicht in einzelne Wertpapiere, sondern in eine Reihe von Geldanlagen. Durch die Streuung des Risikos reduzieren Sie für sich die Möglichkeit, mit Ihrer gesamten Investition einen Verlust zu erzielen. Mit der Diversifizierung Ihrer Geldanlage sorgen Sie zudem für die Sicherheit, die der Vorteil einer jeden seriösen Geldanlage ist. Und dennoch bergen auch Fonds in sich einige Unsicherheitsfaktoren, die Sie kennen sollten.
Ein Unsicherheitsfaktor stellt die Beschaffenheit des Fonds dar. Hierbei sind einige Fonds – wie z. B. Rentenfonds oder Geldmarktfonds – sicherer als Aktienfonds oder Immobilienfonds. Denn stecken Sie Ihr Geld in eine Aktienfonds oder einen Immobilienfonds, hängt Ihre Rendite immer von den Vorgaben des Aktienmarkts oder des Immobilienmarkts ab. Ein negativer Aspekt ergibt sich dadurch, dass Sie Ihre Renditeerwartungen zurückschrauben müssen.
Ein weiterer Aspekt, der nicht für die Sicherheit einer Geldanlage in Fonds spricht, ist die Verwaltung durch einen Fondsmanager. Dieser entscheidet ohne Ihren Einfluss, welche Anlagen in dem Fonds enthalten sind und welche Investments für ihn nicht so attraktiv sind.
Außerdem sollten Sie sich als Geldanleger darüber im Klaren sein, dass Sie sich laufend mit der Thematik Geldanlage auseinandersetzen müssen. Planen Sie Ihr Geld in einem Fonds zu investieren, müssen Sie wissen, wie dieser funktioniert. Anderenfalls laufen Sie Gefahr, auf einen unseriösen Anbieter zu treffen.
Betrug mit Fonds: Welche Betrugsfälle sind typisch?
Unseriöse Anbieter von Geldanlagen mit Fonds lassen sich für Sie an den folgenden Merkmalen und Vorgehensweisen erkennen:
Sie erhalten einen überraschenden Anruf
Sie werden mit einem Anruf überrascht, bei dem Ihnen eine verlockende Geldanlage angeboten wird. Auf dieses Angebot sollten Sie auf keinen Fall eingehen, weil es sich hier um Betrüger handelt, die Ihnen ein unseriöses Angebot machen. Gesetzlich ist es einem Anbieter von Geldanlagen untersagt, Angebote telefonisch zu offerieren. Das Verbot des sogenannten »Cold Callings« bezieht sich auf alle Angebote. Wer sich als Anbieter als seriös bezeichnet, verzichtet auf diese Betrugsmasche.
Sie können sich dagegen zur Wehr setzen, indem Sie sich die Telefonnummer notieren und diese melden.
Sie müssen hohe Kosten und Provisionen aufwenden
Bevor Sie sich endgültig für die Anlage in einen Fonds entscheiden, machen Sie sich über die Aufwendungen kundig, die Sie insgesamt aufwenden müssen. Seriöse Anbieter von Geldanlagen haben kein Problem damit, ihre Gebühren vollständig offenzulegen. Damit erfüllen Sie die Pflichtinformationen, die sie gegenüber Ihnen als Anleger geben müssen.
Wer Wertpapiere oder andere Anlageformen anbietet, muss alle anfallenden Kosten transparent darstellen und überdies auch über die Auswirkungen auf eine mögliche Rendite informieren.
Scheinbar attraktive Empfehlungen werden Ihnen per E-Mail zugesandt
Sie sitzen an Ihrem PC und erhalten per E-Mail ein attraktives Geldanlageangebot? Seien Sie vorsichtig, wenn Sie nicht wissen, wer der Absender dieser E-Mail ist. Gleiches gilt, wenn Sie andere Informationen von Anbietern erhalten, die Ihnen fremd sind. Im besten Fall reagieren Sie nicht auf die E-Mails und verbannen diese in Ihren Spamordner.
Der Anbieter setzt Sie unter Zeitdruck
Sie erhalten – telefonisch oder per E-Mail – ein Angebot, in dem Ihnen der Anbieter ein äußerst attraktives Angebot macht. Einziger Haken: Sie müssen sich sehr schnell – möglichst noch in diesem Moment – entscheiden, weil das Angebot sonst seine Gültigkeit verliert.
Auch hierbei kann es sich nur um eine unseriöse Offerte handeln, die Sie in jedem Fall ablehnen sollten. Lassen Sie sich nicht drängeln und bitten Sie um Bedenkzeit. Geht die andere Seite hierauf nicht ein, brechen Sie den Kontakt sofort ab.
Ihr Anbieter verspricht Ihnen eine hohe Rendite
Eine hohe Rendite ist die Aussicht, die Sie sich mit Ihrer Geldanlage erhoffen. Derartige Versprechen sind aber selten seriös. Bei der inflationären Situation – wie wir sie im Moment haben – kann Ihnen die Bank noch nicht mal für Ihr Tagesgeldkonto eine ansprechende Rendite versprechen. Dies gilt umso mehr, wenn Sie Ihr Geld in Fonds investieren möchten.
Betrachten Sie Angebote mit ungewöhnlich hohen Zinsen ebenso kritisch, wie eine Geldanlage, bei dem der erzielte Gewinn ein Selbstläufer sein soll. Je höher die Versprechen dieser Art sind, desto höher sind auch die Chancen, dass Sie mit Ihrer Geldanlage alles verlieren können.
Sie erhalten keine detaillierten Informationen über das Finanzprodukt
Sie werden von einem Anbieter kontaktiert, der Ihnen nicht eindeutig erklären kann, um was ein Finanzprodukt es sich handelt und welche Vorteile Sie für sich nutzen können, wenn Sie es erwerben? Besonders vorsichtig sollten Sie sein, wenn der Anbieter nicht dazu in der Lage ist, Ihnen alle Ihre Fragen zu beantworten. Entscheiden Sie sich nur zur Investition, wenn Sie sich eindeutig darüber im Klaren sind, wo Sie Ihr Geld anlegen.
Sie erhalten ein Angebot vom grauen Kapitalmarkt
Auf dem grauen Kapitalmarkt treffen Sie auf einen Finanzmarkt, der nicht unter staatlicher Aufsicht steht. Dies sollte für Sie Grund genug sein, eine gewisse Vorsicht walten zu lassen. Investieren Sie Ihr Geld nur, wenn Ihr Anbieter Sie ausreichend über das Unternehmen und die Investitionsmöglichkeiten informiert. Achten Sie auch darauf, dass Ihr Investment nicht an versteckte Verpflichtungen gekoppelt ist.
Wie wichtig ist die Auswahl des Anbieters?
Um einen Betrug mit Fonds zu vermeiden, sollten Sie bei der Auswahl Ihres Anbieters einige Dinge beachten.
Woran erkennen Sie einen seriösen Anbieter?
Einen seriösen Anbieter für Ihr Investment erkennen Sie daran, dass der Broker in der Unternehmensdatenbank abrufbar ist. In diesem Fall handelt der Anbieter nach den Regularien, die ihm durch die staatlichen Aufsichtsbehörden auferlegt werden. Dies schützt Sie natürlich nicht davor, dass Sie bei einer von Ihrem Broker vorgeschlagenen Anlagegeschäft einen Teil Ihres Vermögens oder auch alles verlieren könnte. Ein seröser Anleger weist Sie aber auf dieses Risiko hin, bevor Sie sich für eine bestimmte Geldanlage entscheiden.
Wie gehen Sie bei der Auswahl eines Brokers vor?
Bei der Wahl eines passenden Brokers empfiehlt sich das folgende Vorgehen:
Prüfen Sie, ob der Anbieter, für den Sie sich entschieden haben, in der Unternehmensdatenbank der Bafin abrufbar ist. Hier finden Sie z. B. auch eine Übersicht über die Onlinebroker, die Ihnen unabhängige Angebote machen.
Die wichtigsten Auswahlkriterien für einen seriösen Anbieter sind darüber hinaus die Sicherheitsaspekte und die Insolvenz Ihres Anbieters. Banken und unabhängige Broker wickeln ihre Geldanlagengeschäfte in der Regel über ein separates Bankkonto ab. Fällt Ihre Wahl auf einen ausländischen Broker, ist Vorsicht geboten. Dieser muss sich nicht an die Regularien der Bafin halten.
Im Fall der Insolvenz des Brokers ist Ihr Geld geschützt. Das Kapital, das Sie Ihrem Broker anvertrauen, wird als Sondervermögen behandelt und geht nicht in die Insolvenzmasse ein. Bei der Geldanlage über eine Bank gilt überdies die garantierte Einlagensicherung. Dies bedeutet, dass Ihr Vermögen – im Falle der Insolvenz einer Bank – bis zu einem Betrag von 100.000 Euro vor dem Zugriff von Gläubigern geschützt ist.
Wo erhalten Sie konkrete Informationen über die Anbieter?
Konkrete Informationen über seriöse Anbieter von Geldanlagen erhalten Sie z. B. über die Bafin. Hier sind alle Broker und Banken aufgelistet, die sich an die Regularien der staatlichen Aufsichtsbehörde halten. Dies bedeutet z. B., dass Sie keine scheinbar lukrativen Angebote per E-Mail oder Telefon erhalten und die Broker sich nicht auf dem grauen Kapitalmarkt bewegen.
Eine weitere Möglichkeit, sich über Anbieter von Geldanlagen kundig zu machen, die Ihnen keine überhöhten Renditeerwartungen versprechen, gibt es bei den örtlichen Verbraucherzentralen. Hier können Sie auch eine Liste der Anbieter einsehen, die als eher zweifelhaft eingestuft werden.
Ein Broker oder eine Bank informieren Sie in der Regel über ein Wertpapierprospekt oder ein Vermögensanlageninformationsblatt über das Angebot und die damit in Zusammenhang stehenden Dienstleistungen. Achten sie hier speziell darauf, dass der Anbieter Ihrer Wahl Sie auf die Risiken der Geldanlage hinweist. Behalten Sie hierzu im Hinterkopf, dass keine Geldanlage absolut risikolos ist.
Unseriöse Geldanlagen: Was können Sie jetzt unternehmen?
Wenn Sie einen Fondsbetrug vermuten oder entdecken, haben Sie die beiden folgenden Möglichkeiten:
Sie schalten die Polizei ein
Sobald Sie einen Fondsbetrug entdecken oder diesen auch nur vermuten, sollten Sie die Polizei über Ihren Verdacht informieren. Stellen Sie die Ermittlungsbehörde so viel Beweismaterial wie möglich zur Verfügung. Hierzu dienen z. B. die Verträge, die Sie mit dem Fondsberater abgeschlossen haben. Soweit es Ihnen möglich ist, sollten Sie der Polizei andere Personen nennen, die diese als Zeugen befragen kann.
Sie beauftragen einen Anwalt mit der Wahrung Ihrer Rechte
Neben der Polizei sollten Sie auch einen Anwalt mit der Wahrung Ihrer Rechte gegenüber dem unseriösen Anlagenberater beauftragen. Haben Sie durch die zweifelhaften Praktiken Ihres Anlageberaters einen Verlust erlitten, unterstützt der Anwalt Sie dabei, sich Ihr Geld – vollständig oder zum Teil – wieder zurückzuholen.
Möglicherweise können Sie auch weitere Schadenersatzforderungen gegen den dubiosen Anlageberater durchsetzen. Diese Möglichkeit überprüft der Anwalt in jedem einzelnen Fall.
Betrug mit Fonds: Welche Möglichkeiten der Absicherung haben Sie?
Haben Sie Ihr Investment über eine Bank getätigt, schützt Sie sich vor einem Betrug mit Fonds, die gesetzliche Einlagensicherung der Bank. Dies bedeutet, dass Ihr Geld bis zu einem Betrag von 100.000 Euro sicher ist, wenn Ihre Bank die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen muss. Die Einlagensicherung bezieht sich nicht nur auf Ihre Spareinlagen. Kontogelder und Festgeldguthaben sind ebenfalls geschützt.
Neben der gesetzlichen Einlagensicherung gibt es die freiwillige Einlagensicherung der Banken. Hier müssen Sie jedoch beachten, dass Sie keinen Rechtsanspruch gegen die Bank durchsetzen können. Die Leistung der Entschädigung erfolgt auf freiwilliger Basis.
Betrug mit Fonds: Welche alternativen Anlagemöglichkeiten gibt es?
Möchten Sie nicht in Fonds investieren, können Sie sich für eine alternative Geldanlage entscheiden. Hierzu zählen z. B. die ETFs. Hierbei investieren Sie Ihr Geld in Aktien und erhalten die Möglichkeit, sich langfristig ein Vermögen aufzubauen.
ETFs unterscheiden sich von anderen Fonds dadurch, dass der Indexfonds an einer Börse gehandelt wird. Ihr Verlustrisiko streuen sie hierbei auf mehr als 1.000 Unternehmen, die sich in der ganzen Welt befinden. Neben Aktien bietet Ihnen ein seriöser Anlagenberater noch weitere Anlagenklassen an. So nutzen Sie die ETFs optimal, um mit einer privaten Geldanlage Erfolg zu haben.
Fazit
Geldanlagen in Fonds bieten Ihnen viele Möglichkeiten an, Ihr Geld zu vermehren. Bei der Hoffnung auf eine hohe Rendite sollten Sie jedoch nicht den Blick für den Betrug mit Fonds verlieren.
Fonds gelten auf der einen Seite als sichere Geldanlage, weil sie Ihnen als Anleger die Möglichkeit bieten, das Risiko eines finanziellen Verlusts möglichst breit zu streuen. Auf der anderen Seite haben Fonds aber auch einige Sicherheitsfaktoren, die dubiose Anlageberater nutzen, um mit Fonds zu betrügen.
Hier gilt es insbesondere, die seriösen Anlageberater von den unseriösen Anlageberater zu trennen. Überdies beachten Sie, dass ein Fonds von einem Fondsmanager verwaltet wird und dieser die alleinige Kontrolle darüber hat, welche Investments in den Fonds aufgenommen werden und welche nicht.
Neben den Unsicherheitsfaktoren, die die Geldanlage in Fonds in sich birgt, gilt es für Sie als Anleger auch, sich vor den Betrugsmaschen zu wappnen, die dubiose Anleger sich zu eigen machen. Bekommen Sie attraktive Angebote per Telefon oder E-Mail oder vom grauen Kapitalmarkt, sollten Sie in jedem Fall vorsichtiger agieren und auf die Auswahl Ihres Anbieters einen besonderen Wert legen, insbesondere sollten Sie hierbei darauf achten, dass Ihr Broker über die Unternehmensdatenbank der Bafin abrufbar ist.
Sie wünschen weitere Informationen zu dem Thema Betrug mit Fonds? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.