Broker verlangt Steuern! Was kann ich tun?

Sie investieren ihr Geld und auf einmal verlangt ihr Broker Steuern und Sie haben das Gefühl betrogen zu werden? Dann kann sich dieses anfängliche Bauchgefühl schneller bewahrheiten, als Ihnen lieb ist.

Momentan häufen sich Fälle von Brokern, die vor einer normalen Auszahlung unseriöse “Steuern” abgeführt haben wollen. Meist ist dies jedoch nur eine betrügerische Handlung, um den Kunden Geld aus den Taschen zu ziehen.

Wie läuft ein solcher “Broker-Betrug” ab?

Häufig gestalten sich Betrugsfälle, bei denen ein Broker plötzlich Steuern verlangt, nach einem ähnlichen Muster. Die angebliche Steuerzahlung wird nicht richtig ausgewiesen, nicht angekündigt und erfolgt erst, nachdem der Broker dem Kunden über einen längeren Zeitraum astronomische Gewinne vorgaukelte.

Bis zum Zeitpunkt der Auszahlung merken vielen Kunden überhaupt nicht, dass sie hier einem betrügerischen Broker in die Falle gelaufen sind und freuen sich über das gewonnene Geld.

Alles Fälschung

Die betrügerischen Broker gehen sogar so weit, dass sie Kunden eine gefälschte Oberfläche mit gefälschten Kursverläufen vorsetzen. Wenn Sie nun als Betroffener die präsentierte Geldsumme auszahlen möchten, fordert der Broker Sie auf einmal auf, zuerst die anfallende Steuer zu zahlen.

Gefälschte Dokumente

Gepaart mit einigen falschen Dokumenten einer angeblichen EU-Finanzbehörde wirkt der Betrug mitunter ziemlich echt und kann Betroffenen sogar Angst machen. Zahlen Sie als Kunde das Geld nach einer gewissen Zeit nicht an den Broker, bekommen Sie weitere Dokumente zugesandt, die von der Steuerfahndung oder verschiedenen Geldwäscheermittlern ausgestellt wurden. Auch diese Dokumente sind nicht echt und unterliegen einer Urkundenfälschung, da sich die Betrüger ausschließlich an Briefköpfen von ausgedachten oder teilweise echten Finanzbehörden bedienen.

Gefälschtes Zertifikat

Broker verlang Steuern: Bekomme ich mein eingezahltes Geld zurück?

Die meist professionell strukturierten Brokerbetrüger denken gar nicht daran, das eingezahlte Geld an Sie zurückzuzahlen. Stattdessen verlangen Sie von Ihnen Steuern. Die angebliche Steuerzahlung gilt nur dem Zweck, mehr Geld von Ihnen zu verlangen. Die Betrüger bedienen sich dabei an der Autorität und der Glaubwürdigkeit offizieller Finanzämter und anerkannter Steuerbehörden.

Unerfahrene Anleger werden betrogen

Häufig funktioniert das Prinzip und eher unerfahrene Anleger sind heilfroh über die herzliche Unterstützung des Brokers. Doch die Betrüger denken in keiner Weise daran, die komplizierten Steuergeschäfte für Sie abzuwickeln und nur einen Cent an eine offizielle Finanzbehörde zu überweisen. Die Erwartung von unerfahrenen Anlegern wird von den Betrügern ausgenutzt, um mehr Geld zu bekommen.

Steuer ja, aber richtig

Dabei ist eine mögliche Steuerschuld für Anleger gar nicht so weit hergeholt, denn die sogenannte Kapitalertragssteuer wird auf eingefahrene Aktiengewinne erhoben. Das gleiche Prinzip gilt auch beim Handeln mit Kryptowährungen, hier werden mögliche Gewinne als Einkommen gewertet und müssen bei der persönlichen Einkommenssteuer berücksichtigt werden.

Da diese Vorgehensweise für viele Menschen nicht allzu fern ist, denken viele Anleger nicht sofort an einen Betrug, wenn der zuvorkommende Broker auf mögliche Steuerschulden hinweist.

Steuer immer an das Finanzamt

Für diese Form der Steuer ist in Deutschland nicht der Broker, , sondern das zuständige Finanzamt verantwortlich. Sollte Ihnen also ein Broker eine mögliche Steuerzahlung übermitteln, ist dies nicht rechtens und weist auf einen möglichen Betrug hin.

Finanzbehörden in Deutschland und in vielen anderen Teilen der Welt werden keinen privaten Broker nutzen, um Dokumente und Schriftstücke an Sie zu übermitteln. Nutzen sie diese Kennzeichen, um Indizien für einen Anlagebetrug.

Broker verlangt Steuern: Lieber zahlen oder abwarten?

Der Broker verlangt Steuern. Nun ist es doch passiert. Sie wollten investieren und nach einem längeren Zeitraum, großartigen Gewinnen und einer riesigen Vorfreude auf das kommende Geld fordert Sie ihr Broker zum Zahlen einer Steuer auf. Wenn dies geschieht, sind Sie wie bereits beschrieben womöglich Opfer eines Anlagebetrugs geworden. Nun müssen Sie handeln und versuchen, den möglichen Schaden abzuwenden.

Fachanwalt IT-Recht

Das Wichtigste, zahlen Sie die geforderten Steuern in keinem Fall. Wenden Sie sich an einen Anwalt mit einer Spezialisierung auf Anlagebetrug im OnlineTrading. Ein Fachanwalt für IT-Recht kennt sowohl das Recht als auch die Technik.

Beweise sammeln

Sammeln Sie über die Trading-Plattform so viele Informationen wie möglich. Dokumentieren Sie die betrügerische Plattform mithilfe von Bildschirmausdrucken und möglichen E-Mail-Verläufen. Hierbei ist es besonders wichtig, Beweise schnellstmöglich zu sichern. Denn meist wissen die Betrüger, dass eine Kunde, der nach einer bestimmten Zeit nicht gezahlt hat, womöglich rechtliche Schritte einleitet.

Gefahr Kontosperrung

Kommt dieser Verdacht auf oder ein Automatismus im System vermerkt keine eingegangene Zahlung, wird ihr Konto gesperrt. Der Zugang zu ihrem Trading-Konto ist offline. Sind Sie einmal gesperrt, haben Sie keine Möglichkeit mehr Beweise zu sammeln, die ihren Anspruch entsprechend dokumentieren können.

Wie bei vielen anderen Fällen brauchen Sie jedoch handfeste Beweise. Dies resultiert daraus, dass mit jedem gespeicherten Beweis die Chance auf eine mögliche Rückerstattung ihrer Investition steigt.

Leiten Sie all ihre gesicherten Beweismittel an ihren Fachanwalt weiter und besprechen Sie die folgenden Schritte. In einigen Fällen haben Sie einen Anspruch auf Schadensersatz, die Rückholung ihres Geldes sowie die Durchführung strafrechtlicher Maßnahmen. Das Strafrecht ist aufgrund des Betruges relevant.

Wie können Sie sich vor betrügerischen Brokern schützen?

Neben dem Beachten einiger wichtiger Begleiterscheinungen von betrügerischen gibt es weiter Indizien für einen möglichen Anlagebetrug. Dazu gehören einige wichtige rechtliche Angaben, wie ein Impressum und die verschiedenen Angaben zur Geschäftsführung. Außerdem fehlen betrügerischen Anlageplattformen oft die benötigten Lizenzierungen oder eine Registrierung durch eine europäische Finanzbehörde.

Warnungen der Finanzaufsicht

Diese Finanzbehörden, die neben der Registrierung von Anlageplattformen auch für die Vergabe von Lizenzen zuständig sind, geben regelmäßige Warnungen an Verbraucher heraus. Diese Warnungen sollen Anleger vor einem möglichen Betrug schützen. Sie zeigen, dass ein Unternehmen vielleicht nicht seriös ist, wie es sich gibt. Hierzu gehört zum Beispiel auch der fehlende Standort des Geschäftssitzes oder sogar eine eindeutige Verschleierung der Firma hinter einer Anlageplattform.

Schwarze Liste Broker

Achten Sie also regelmäßig auf die Veröffentlichung von Warnungen der verschiedenen Finanzbehörden und informieren Sie sich auch auf unserer “Schwarzen Liste”. Diese regelmäßig aktualisierte Liste zeigt neben dem Namen unseriöser und gemeldeter Broker auch die Warnung von verschiedenen Behörden. So sichern Sie ihre Investitionen ab und können ohne Sorge handeln und Gewinne erzielen.

Broker verlangt Steuern: Weitere Anzeichen, dass hinter einem Broker Betrüger stecken könnten.

Nicht nur die Aufforderung zum Zahlen von etwaigen Steuerforderungen kann zum Indiz für einen Anlagebetrug werden. Betrügerische Broker versuchen, mit jeder Möglichkeit noch mehr Geld von bereits geschädigten Anlegern zu bekommen. Hierbei ist es nicht selten, dass nach der ersten Einzahlung schnell die Aufforderung für eine nächste Zahlung kommt.

Gefahr angeblicher Liquiditätsnachweis

Unter dem Deckmantel eines Liquiditätsnachweises werden Anleger bedrängt. Sie sollen vor einer Auszahlung zu beweisen, dass Sie die nötigen Mittel haben, um den Auszahlungsbetrag rechtmäßig zu decken. Hierbei handelt es sich erneut um einen Versuch eines Betruges. Denn einen solchen Nachweis hat kein Anleger beim Handeln mit Aktien zu erbringen.

Eine weitere sehr beliebte Masche sind die sogenannten “Spiegeltransaktionen“. Diese sollen durchgeführt müssen, um den Auszahlungsbetrag auf das richtige Konto zuzuordnen. Das Geld soll sofort zurück überwiesen und nur für die Verifikation des Kontos genutzt werden.

Innerhalb weniger Sekunden wird das erneut eingezahlte Geld jedoch auf weitere Konten transferiert und einbehalten. Sie sitzen als Anleger nicht nur auf dem Schaden der ersten Einzahlung. Sondern sie haben nun schon die zweite Betrugsmasche durchlebt.

Wenn der Broker Steuern verlangt oder einen Liquiditätsnachweis will, sollten Sie sofort einen Anwalt einschalten.

https://www.recht-freundlich.de/geld-zurueck-zahlt-nicht-aus/broker-verlangt-steuern-muss-ich-zahlen

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