Broker fordert einen Liquiditätsnachweis, benötigt er ihn wirklich?

Broker fordert einen Liquiditätsnachweis: Der Liquiditätsnachweis bei einem Broker bedeutet Betrugsverdacht. Sie haben in einen Online-Broker investiert und scheinen gute Gewinne zu erzielen. Es treten jedoch Auszahlungsprobleme auf und ein Liquiditätsnachweis ist erforderlich. In solchen Fällen sollten Sie davon ausgehen, dass Sie es mit einem betrügerischen Broker zu tun haben.

Denn der zu erbringende Nachweis von Liquidität existiert in dieser Form in der realen Finanzwelt nicht. Betrügerische Makler versuchen damit lediglich noch mehr Geld von Ihnen zu bekommen.

Broker fordert einen Liquiditätsnachweis: Vorsicht bei Liquiditätsnachweis

Ein Ratschlag: Wenn Sie jemand nach einem Liquiditätsnachweis fragt, der es Ihnen angeblich ermöglicht, Ihr Kapital oder die Gewinne abzuheben, sollten Sie vorsichtig sein. Ein Nachweis der Liquidität dient dazu, Ihnen lediglich noch mehr Geld zu entlocken.

Aufforderung zur Liquiditätsprüfung

Kein seriöser Broker fordert einen Nachweis der Liquidität oder wird zusätzliche Bargeldeinzahlungen verlangen, nur um endlich die gewünschte Auszahlung zu erhalten. Leider ist dieser beliebte Trick von Maklerbetrügern inzwischen weit verbreitet und führt zu noch größeren finanziellen Schäden für die Opfer des Brokers. Die Opfer sollten einen solchen Betrüger sofort melden, damit die Täter nicht ungestraft davonkommen.

Schwarze Liste unseriöser Broker:

Was ist ein Liquiditätsnachweis überhaupt?

Es gibt Fälle, in denen es in der realen Welt erforderlich ist, den sogenannten Liquiditätsnachweis zu erbringen. Dies gilt vor allem für Unternehmen, die nachweisen müssen, dass sie über ausreichende Liquidität verfügen. Dieser Nachweis existiert jedoch nicht für Personen in der Online-Brokerage-Branche.

Unternehmen können ihre Liquidität, also die Zahlungsfähigkeit der Unternehmensstruktur, auf verschiedene Weise nachweisen. Es sollte klar werden, ob das betreffende Unternehmen derzeit und in naher Zukunft in der Lage sein wird, offene Forderungen zu begleichen oder nicht. Dies kann im Zusammenhang mit anstehenden Insolvenzverfahren relevant sein.

Wenn ein Broker jedoch einen solchen Nachweis von einem gewöhnlichen Privatanleger verlangt, ist dies ein Warnsignal. Private Investitionen haben nichts damit zu tun, ob der einzelne Investor über die Kapitalanlage hinaus über zusätzliche finanzielle Mittel verfügt.

Dies deutet nicht nur auf Probleme mit dem Broker hin, sondern auch auf regelrechten Betrug. Insbesondere der Vorwand, dass die Auszahlung nur durch Einzahlung von noch mehr Kryptowährungen oder Fiat-Geld möglich sei, ist ein oft verwendeter Trick beim Brokerbetrug.

Nachweis der Liquidität mit Kryptowährungen

Betrügerische Broker nutzen insbesondere die folgenden Krypto-Börsen als Vorwand, um Geld von Opfern zu stehlen, indem sie Nachweise der Liquidität verlangen:

Binance
Coinbase
blockchain.com
Payward Kraken
crypto.com

Einer dieser Broker/Börsen selbst würde von seinen Kunden niemals einen Nachweis der Liquidität verlangen. Es würde auch keinen Sinn machen, weil die Broker kein zusätzliches Geld von den Benutzern brauchen, nur um eine Auszahlung durchzuführen.

Gefälschtes Binance-Dokument

Angebliche Dokumente sind häufig Fake

Auch eine E-Mail oder ein Brief bezüglich der Bestätigung der Liquidität sollte als Betrugsversuch gewertet werden. Blockchain.com beispielsweise ist in erster Linie ein Blockchain-Wallet-Anbieter. Eingezahlte Gelder werden von den Kunden niemals angefordert, sondern automatisch ausgezahlt.

Gleiches gilt für Binance, Kraken und crypto.com. Diese Krypto-Börsen erfordern eine Einzahlung, bevor Sie dort Bitcoins und andere Kryptowährungen kaufen können – das macht Sinn. Denn niemand bekommt Kryptowährungen an der Börse umsonst. Diese Krypto-Börsen erfordern jedoch kein zusätzliches Geld, das durch einen Nachweis der Liquidität bereitgestellt werden muss. Als Antwort auf eine solche Anfrage dürfen weder Geldbeträge noch Kryptowährungen übertragen werden.

Wenn Ihre Handelsplattform oder Ihr Broker plötzlich einen „Nachweis der Liquidität“ benötigt, um Ihr Geld abzuheben, müssen Sie vorsichtig sein. Aus Erfahrung zeigt sich, dass die Liquiditätsbestätigung nur ein weiterer Betrugsversuch ist. Tatsache ist, dass Betrüger mehr Geld von Ihnen bekommen wollen. Fallen Sie nicht auf diesen Trick rein. In dieser Form braucht es keinen Nachweis.

Bei Verdacht auf Anlagebetrug sollten Sie sich an einen spezialisierten Rechtsanwalt wenden

Broker fordert einen Liquiditätsnachweis: Machen Sie keine weiteren Einzahlungen, weder bei einem „Liquiditätsnachweis“ noch wegen einer vermeintlichen „Steuerschuld“. Schützen Sie Ihren Computer vor Zugriffen, wenn Sie zuvor über Teamviewer oder Anydesk einem böswilligen Broker Zugriff auf Ihr Endgerät gewährt haben.

Letztendlich werden den Kunden mitgeteilt, dass ein Nachweis der Liquidität auf dem Krypto-Börsenkonto hinterlegt werden muss. Sollte dieses Geld für nur „eine Sekunde“ verbucht werden, zahlt der Broker das investierte Geld des Kunden voll aus.

Falsch zitierte Rechtsvorschriften

Als Grund gab der Broker an, dass es aufgrund von Geldwäschevorschriften notwendig war. Wir versichern Ihnen: Dies ist ein weiterer Betrugsversuch. Der Gesetzgeber verlangt keinen Nachweis der Liquidität, um die Auszahlung von Eigenmitteln ausführen zu können.

In einem anderen Fall hat ein Kunde Geld auf ein Konto bei einer Bank in Estland eingezahlt. Die Empfängerin war eine Frau, die er nicht kannte. Insgesamt zahlte der Kunde 55.000 Euro ein. Allerdings wurde das investierte Geld oder gar der Gewinn nicht ausgezahlt, auch nachdem der Kunde ausdrücklich darum gebeten hatte.

Die Person hat daraufhin bei seiner Hausbank einen Überweisungsrückzug veranlasst, der noch andauert. Die Bank teilte dem Kunden mit, dass der Name dieser Frau in Estland oft mit Betrug in Verbindung gebracht wird. Später erhielt der Kunde mehrere E-Mails von der betreffenden Frau, in denen stand, dass er eine Bestätigung der Liquidität in Estland braucht.

Broker fordert einen Liquiditätsnachweis: Untersuchen Sie argwöhnisch Liquiditätsnachweise

Broker fordert einen Liquiditätsnachweis: Wenn Sie mit einer „Liquiditätsbestätigung“-Anfrage konfrontiert werden, sollten Sie sehr misstrauisch sein und von weiteren Zahlungen absehen. Das Verlangen eines Nachweises in Form einer Zahlung ist nicht nur unüblich, sondern weist unserer Erfahrung nach eindeutig auf Betrug hin.

Der Nachweis kann weiteren Betrug auslösen. Deswegen sollten Sie professionelle Beratung und Hilfe in Anspruch nehmen. Vorsicht ist auch geboten, wenn Ihnen Dokumente und „Garantien“ gegen Gebühr zugesandt werden. So gibt es zum Beispiel gefälschte Dokumente der Allianz mit dem Logo von Deutschlands größtem Versicherungsunternehmen.

Angebliche “Bürgschaften” häufig juristisch wertlos

In einem Dokument wurden die Ausweisdaten in eine angebliche Bürgschaft der Allianz kopiert, mit dem Hinweis, dass es sich bei der betroffenen Person um einen Allianz-Berater und -Anwalt handele. Sie sollten solche Dokumente überprüfen und keine voreiligen Zahlungen leisten. Nur so kann sichergestellt werden, dass Ihnen kein zusätzlicher finanzieller Schaden entsteht.

Warum werden immer mehr Einzahlungen gefordert, obwohl virtuell erhebliche Gewinne erzielt wurden? An die erste Phase der Hinterlegung schließt sich die erweiterte Hinterlegungsphase an. Ein vernünftiger Händler sollte eigentlich nur mit dem deklarierten Gewinn weiter handeln. Außerdem muss vorab eine Testauszahlung erfolgen.

Keine vertragliche Pflicht für Liquiditätsnachweis

Manchmal wird argumentiert, dass es unklug wäre, die Gewinne laufen zu lassen oder dass eine vorgetäuschte erfolgreiche Strategie verfolgt werden sollte, selbst mit „Hebeln“ und höheren Renditen.

Dieser Hinweis wird manchmal von dem Hinweis begleitet, dass gemäß den Allgemeinen Geschäftsbedingungen Zahlungen nur für Beträge kleiner als X (z. B. 100.000 Euro) geleistet werden können. Zufälligerweise ist der aktuelle Kontostand höher. Somit ist eine Auszahlung nur möglich, wenn der Händler den Broker zuvor mit einem Nachweis zur Auszahlung des Betrages beauftragt hat.

Dieser erforderliche Nachweis wird mit verschiedenen Namen bezeichnet, wie z. B. Liquiditätsnachweis, Zahlungsgarantie oder Kaution. Rechtlich handelt es sich dabei um den sogenannten „Vorauszahlungsbetrug“, der bei fast allen Betrugswellen (z. B. Romance Scam, Nigeria Connection oder Love Scam) vorkommt.

In jedem Fall werden Händler aus verschiedenen Gründen aufgefordert, zusätzliche Einzahlungen zu tätigen. Nach der ersten kleinen Einzahlung wird eine erzwungene „Nachzahlung“ verlangt, meist per E-Mail oder Telefon, oder der Händler wird zu einer freiwilligen Nachzahlung überredet.

Margin Call

Eine erzwungene Nachzahlung wird auch als „Margin Call“ bezeichnet. Tatsächlich wird das investierte Kapital auf dem Konto des Brokers (dem sogenannten „Margin-Konto“) hinterlegt (und normalerweise mit Hebelwirkung gehandelt). Entwickelt sich der Trade gegen den Trader (bspw. wenn der Kurs von Bitcoin fällt, obwohl Call-Optionen mit Hebelwirkung eingegangen wurden), folgt ein sogenannter „Margin Call“, also eine Aufforderung des Brokers, die Marge zu erhöhen: Dann muss dem Konto Geld hinzugefügt werden, um eine Zwangsschließung offener Positionen zu vermeiden.

Unseriöse Broker erstellen oft Margin Calls für Händler, um eine Nachzahlung zu erhalten, mit dem Hinweis, dass eine Auszahlung erst nach erfolgter Anzahlung erfolgen kann. Die Probleme beginnen, wenn Sie Ihr Geld oder angeblich vervielfachte Gewinne abheben möchten. Auch Teilzahlung werden oft verweigert.

2 Gedanken zu „Broker fordert einen Liquiditätsnachweis, benötigt er ihn wirklich?“

  1. Habe bei Inertia Finanze zum Glück nur 250,-€ investiert und angeblich nach nur ca. Zwei Monaten 19678,-€ gewachsen sein doch als ich das Geld auszahlen lassen wollt von der Coinbase Bank hieß es ich sollte zur Liquiditätsprüfung 18% des Gesamtbetrages ca. 3800,-€ auf die Coinbase Bank überweisen was ich natürlich nicht getan habe und skeptisch wurde .
    Bekomme ich meine 250,-€ überhaupt zurück??? Ich denke nicht
    Mit freundlichen Grüßen
    Marcel Schmidt

    Antworten
    • Hallo Herr Schmidt,

      Inertia Finance ist leider nicht seriös. Den Move mit dem dem “Liquiditätsnachweis” oder “Liquiditätsprüfung” nutzen Broker immer wieder. Sowohl der “Liquiditätsnachweis” als auch die “Liquiditätsprüfung” haben weder eine gesetzliche noch eine vertragliche Grundlage und sind frei erfunden, um von Geschädigten weiteres Geld zu bekommen.

      Viele Grüße
      Thomas Feil

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Cookie Consent mit Real Cookie Banner