Betrug durch eufm.eu, kein Geld zurück?

Die Internetseite eufm.eu wirbt mit hohen Kursgewinnen und schnellem Reichtum. Leider handelt es sich bei den angeblichen Kapitalanlagen von eufm.eu um einen Betrug.

eufm.eu ist Cybertrading Fraud

Im Rahmen einer polizeilichen und staatsanwaltschaftlichen Ermittlung wurde festgestellt, dass es sich bei eufm.eu um einen sogenannten „Cybertrading-Fraud“ handelt. Durch unbekannte Täter werden im Internet professionell wirkende Internetseiten ge-hostet. Auf diesen Webseiten werden Anlegern Kursgewinne suggeriert.

Außerdem behaupten die Täter, sie würden Geld in Kryptowährungen anlegen. Durch die Eingabe entsprechender Suchbegriffe werden dann die Geschädigten auf betrügerische Internetseiten und unseriöse Broker weitergeleitet. Zunächst werden mögliche Opfer nur zur Angabe von Kontaktdaten aufgefordert. Kommen die Geschädigten einer solchen Aufforderung nach, werden diese regelmäßig einem angeblichen Broker zugewiesen.

Kontakt per Telefon

Dieser angebliche Broker nimmt dann telefonisch Kontakt mit Betroffenen auf, um diese zur Anlage von Geldern in Kryptowährung, Rohstoff oder anderen Finanzinstrumenten zu bewegen. Zunächst ist nur ein Betrag in Höhe von 250,00 Euro einzuzahlen. Dadurch sollen Betroffene Vertrauen gewinnen und weiter angelockt werden.

Den Geschädigten wird dann von den unseriösen Brokern suggeriert, dass ihre Investition von 250,00 Euro erhebliche Wertsteigerungen erreicht hat. Die Investoren sollen dann weitere Einzahlungen vornehmen, so der Plan der Täter. Begleitet wird dies durch vielfache telefonische Kontakte oder Kontakte per WhatsApp.

Kein Geld zurück von eufm.eu

Eine Rück- oder Auszahlung der eingezahlten Beträge erfolgt nicht und ist auch von Anfang an durch die Täter nicht beabsichtigt. Ziel ist allein, möglichst viele Gelder von Betroffenen einzukassieren.

Die Täter arbeiten hochprofessionell und als arbeitsteilige Bande. Es werden, so die Ausführungen der Staatsanwaltschaft, erhebliche Summen auf angebliche Brokerkonten eingezahlt. Dabei handelt es sich um einen gewerbs- und bandenmäßigen Betrug.

Ermittlungen zur Domain

Zu der Plattform EUFM konnte ermittelt werden, dass die Domain in den USA angemeldet ist und der Inhalt auf dem verlinkten Server durch die Firma Cloudflare geschützt ist. Über OSINT-Recherchen konnte der eigentliche Provider durch die Polizei ermittelt werden. Dabei handelt es sich um den Provider UAB Cherry Servers. Ermittlungen zu den angemieteten Domains waren allerdings nicht zielführend.

Die Server werden regelmäßig auf Scheinfirmen angemietet und in der Regel aus den Geldern des Geldwäschenetzwerks bezahlt. Es kommt daher lediglich die Ermittlung von IP-Adressen von Zugriffen auf die angemieteten Domains in Betracht. Angesichts der kurzen Speicherfristen für IP-Adressen und die Möglichkeit diese über VPN-Server zu verschleiern, war auch dies kein erfolgversprechender Ermittlungsansatz.

Der E-Mailprovider zur Domain ist bei EUFM ProtonMail aus der Schweiz. Hier konnten allerdings Daten nicht verifiziert werden.

Betreiberfirma auf den Marschallinseln

Als Betreibergesellschaft zu EUFM wurde auf der Internetseite die EUFM Ltd. mit Sitz auf den Marshallinseln angegeben. Hierbei handelt es sich nach Auskunft der Staatsanwaltschaft um Fake-Angaben. Eine tatsächliche Gesellschaft mit diesen Daten existiert nicht.

Die Staatsanwaltschaft stellte fest, dass u. a. Zahlungen auf ein Konto der Firma UAB Skylas auf ein litauisches Konto geleistet wurden. Bei diesem Konto handelt es sich um eine bereits bekannte Firma im Bereich der Geldwäsche von Cybertrading-Delikten. Dies ist das Ergebnis eines anderen Ermittlungsverfahrens. Weitere Zahlungen wurden an Kryptobörsen geleistet. Über solche Accounts im Ausland werden Geldbeträge über Kryptowährung und Bitcoins gewaschen.

Geldwäsche mit Bitcoins

Den internetbasierten Kriminalitätsmodellen des organisierten Betruges ist immanent, dass die von den Geschädigten geleisteten Zahlungen den Tätern nie direkt zufließen. Es werden über Kaskaden die Zahlungen an Konten und die Täter weitergeleitet. Diese Konten werden nach den Ermittlungen der Polizei unter einer Legende angeworben und geben zur Identität der Hintermänner keine Angaben.

Die Konten werden nicht mit Klarpersonalien registriert. Weiter werden Konten bei den Kryptobörsen in vielen Fällen auf die Daten des Geschädigten selbst eröffnet. Dies erfolgt teilweise ohne Wissen der Geschädigten. Dies kann bei entsprechenden Betrugsfällen ein Ansatzpunkt sein, um Schadensersatzansprüche gegen Finanzdienstleistungsunternehmen und Kryptobörsen geltend zu machen.

Nutzung von Mixern

Die Gelder werden sodann auf weitere Bitcoin-Adressen transferiert. Teilweise nutzen die Täter dabei sogenannte „Mixing-Dienste“, wie etwa das Wasabi Coinjoin-Wallet. Durch eine Zwischenschaltung des Wasabi Coinjoin-Wallets wird die Weiterleitung der Gelder verschleiert. Zwar können mit entsprechenden Tools auch die Transaktionen in der Blockchain recherchiert werden, die den gleichen zeitlichen Eingang haben wie der Eingang in den Mixer.

Dies allerdings nur, sofern die zeitliche Differenz maximal einige Tage betrifft. Sobald der Täter den Betrag jedoch nicht direkt mixen lässt, sondern diesen verteilt wieder aus dem Mixer nimmt, sind Ermittlungen nicht möglich.

Verfolgung der Zahlungsflüsse

Regelmäßig werden die Gelder, die auf von dem Geschädigten bedienten Konten eingehen, von dort aus jeweils nicht nur auf ein einzelnes, sondern auf mehrere Konten weiterüberwiesen. Dadurch vermehrt sich bei der Verfolgung der Zahlungsflüsse auf jeder Station die Anzahl der abzufragenden Konten schneeballartig.

Die Verfolgung der Zahlungsflüsse erfordert Ermittlungen vornehmlich in Ländern der Russischen Föderation oder des Baltikums. Hier dauern Ermittlungen der Zahlungsflüsse häufig mehrere Jahre. Außerdem werden im Rahmen von Betrugsfällen auch sogenannte „Finanzagenten“ eingesetzt. Dabei handelt es sich um Privatpersonen, die ihre privaten Konten für illegale Geldtransaktionen zur Verfügung stellen. Häufig wissen die betroffenen Finanzagenten gar nicht, dass sie Teil eines Betrügernetzwerkes sind und werden von nachfolgenden polizeilichen Ermittlungen böse überrascht.

Hilfe gegen EuFM durch spezialisierten Anwalt

Sollten Sie Opfer eines Betruges durch EUFM oder andere betrügerische Broker geworden sein, so können Sie gerne die unter diesem Blogbeitrag eingerichtete Sofortkontakt-Möglichkeit nutzen. Ich melde mich dann per E-Mail kurzfristig bei Ihnen zurück.

2 Gedanken zu „Betrug durch eufm.eu, kein Geld zurück?“

Schreibe einen Kommentar

Cookie Consent mit Real Cookie Banner